Gaszug für Roller und Moped
Der Gaszug ist ein flexibler Bowdenzug (Seilzug), der eine mechanische Verbindung vom Gasgriff zum Vergaser herstellt. Beim Schieber Vergaser bzw. Unterdruck Vergaser führt der Gaszug zum Schieber des Vergasers, der durch den Dreh am Gasgriff im Vergaser entsprechend angehoben und so die Zufuhr des Benzin-Luft-Gemischs erhöht. Beim Gleichdruckvergaser bzw. Membranvergaser führt der Weg des Gaszugs vom Gasgriff zur Drosselklappe des Vergasers, über welche die Gemischmenge reguliert wird.
Aufbau des Gaszuges
Gaszüge gibt es in verschiedensten Lägen und Ausführungen. Manche Roller benötigen einen modellspezifischen Gaszug. Dieser kann eine besondere Aufnahme zur Befestigung haben, der Seilzug kann geteilt sein oder am Zugende ein festes Winkelstück haben. Andere Roller kommen mit einem universalen Gaszug aus. Grundsätzlich ist aber jeder Gaszug gleich aufgebaut.Die äußere Hülle besteht aus einer metallverstärkten Innenspirale. Diese Spirale ist mit einer Kunststoffhülle (meist PVC) ummantelt. Meist ist sie schwarz gehalten, aber auch in anderen Farben erhältlich. Das Innere des Gaszuges bildet sie sogenannte „Seele“. Dieses Zugseil besteht aus verwundenen Stahllitzen, seltener auch einer gewichtsoptimierten Alulegierung. Bei einigen Modellen ist das Zugseil zusätzlich mit Kunststoff ummantelt, wodurch Korrosionsbeständigkeit und bessere Gleiteigenschaften erreicht werden sollen. Nicht selten ist der Gaszug dann auch mit einer abdichtenden Elastomerhülle versehen. Eine wartungsfreie Alternative bietet der PTFE Gaszug. Sein Inneres besteht aus Teflon.
Welcher Gaszug ist an meinem Roller verbaut?
Welcher Gaszug am Fahrzeug verbaut ist, lässt sich teilweise recht einfach erkennen. Bezeichnung, Bestell-Nummer und Seil- und Hüllenlänge sind oft auf der Kunststoffhülle aufgedruckt.Ist dies nicht der Fall, sollte man direkt über eine Modellsuche des eigenen Fahrzeugs den passenden Gaszug ermitteln. Obwohl die Hülle setzungsoptimiert ist und der Seilzug sich auch nur wenig längt, sollte man die Längenermittlung über eigenes Nachmessen als letzten Ausweg in Betracht ziehen.Prüfen, pflegen und wechseln
Lässt sich der Gasgriff nur noch schwer drehen, kann dies von einem Problem mit dem Gaszug herrühren. Zuerst sollte man in diesem Fall den gesamten Gaszug auf Beschädigungen untersuchen. Ist die äußere Hülle an einer Stelle eingerissen oder anderweitig sichtbar beschädigt, dringt leicht Wasser ins Innere ein und das Zugseil korrodiert. Auch kann das Zugseil mit beschädigt worden sein. Um einen Austausch kommt man nicht herum. Dies gilt auch, wenn man Knickstellen im am Bowdenzug findet.Gepflegt werden sollte ein Bowdenzug regelmäßig. Der Aufwand ist nicht allzu groß. Die Wahl des richtigen Schmiermittels ist aber entscheidend. Einfaches Kettenöl und ähnliche Produkte verharzen leicht und behindern den Zug bald mehr als dass sie helfen. WD-40 hingegen eignet sich dank seiner ausgezeichneten Kriecheigenschaft ausgesprochen gut. Aufpassen muss man mit diesem Mittel beim PTFE Gaszug, der ohnehin nicht geölt wird. Das bekannte Multispray lässt nämlich das Teflonseil aufquellen und kann es zerstören.
Reinigen lässt sich das Innere mit Bremsenreiniger. Der Seilzug wird dadurch komplett entfettet und der Schmutz wird ausgespült. Danach muss wieder gut gefettet werden. Dazu empfiehlt es sich, einen Öler wie beispielsweise von Buzzetti zu verwenden.
Die richtige Verlegung eines Bowdenzugs ist nicht gerade eine Wissenschaft, aber einige Punkte sollten beachtet werden. Um eine leichtgängige Betätigung und einwandfreie Funktion zu gewährleisten, sollte der Seilzug in möglichst großen Bögen und so direkt wie möglich von Gashebel zu Vergaser verlegt werden. Dabei darf er sich nicht mit anderen Bowdenzügen behindern. Enge Biegungen schaffen höhere Betätigungskräfte und der Gaszug verschleißt eher. Der Gaszug darf an keiner Stelle eingeklemmt werden und sollte möglichst nicht an anderen Bauteilen entlang scheuern. Wenn sich die Motordrehzahl beim Lenkereinschlag verändert, wird der Gaszug irgendwo unfreiwillig gestreckt. Ist der Bowdenzug richtig verlegt, kann er entlang des Rahmens mit einigen Klemmen fixiert werden. Dabei sollte immer noch alles locker sitzen und die Klemmen nicht komplett festgezurrt werden.